Allgemeine Grundlagen des Fettstoffwechsels der Hochleistungskuh
von Prof. Dr. Rossow am 10.01.2008
Hochleistungskühe geraten zu Laktationsbeginn in eine negative Energie- und Proteinbilanz. In dieser Phase sind sie in der Lage, Körperfett- und Körperproteinreserven für die Milchbildung heranzuziehen. Diese Eigenschaft ist keineswegs eine pathologische Erscheinung, sondern eine physiologische Strategie, mit deren Hilfe die Stoffwechselleistung gesteigert werden kann. Sie ist am deutlichsten bei einigen Robben und
Walarten ausgeprägt. Diese nehmen während der Laktation nämlich keine Nahrung auf und produzieren eine laktosefreie Milch mit einem Fettgehalt von 50 % vollständig aus mütterlichen Körperfettreserven. Bei der Milchkuh ist diese Strategie jedoch nicht ohne Risiko, da sich leicht Entgleisungen des Lipidstoffwechsels einstellen können (VERNON, 2002).