Milchharnstoffgehalt

von Dr. Wolfram Richardt, Sächsischer Landeskontrollverband e. V., Lichtenwalde

Der Milchharnstoffgehalt stellt in erster Linie ein Maß für die Verwertung des Futterrohproteins dar. Er wird fütterungsbedingt vor allem durch die Rohproteinmenge je Tier und Tag (Futteraufnahme x Rohproteingehalt), den Gehalt an Durchflussprotein (UDP) und die im Pansen fermentierbaren Kohlenhydrate (Zucker, Stärke) bestimmt. Je besser die mikrobielle Proteinsynthese und der Stickstoffabbau im Pansen aufeinander abgestimmt sind, um so niedriger sind die Stickstoffverluste in Form von ausgeschiedenem Harnstoff. Im deutschen Fütterungssystem ist es vor allem die ruminale Stickstoffbilanz (RNB), die eine enge Beziehung zum Milchharnstoffgehalt aufweist. Die RNB ist das Verhältnis von Rohprotein zu nutzbarem Rohprotein je kg Futtermittel.