Klauenkrankheiten als Indikatorkrankheiten
Die wirtschaftliche Bedeutung von Klauenkrankheiten nimmt in den modernen Haltungsformen zu. Deutliche Zahlen sprechen die direkten Abgangsursachen von Milchkühen, die von der Landwirtschaftskammer Hannover erhoben werden. Während im Jahre 1968 „nur“ 1,7 % der abgegangenen Tiere den Stall wegen „Klauen- und Gliedmaßenproblematik“ verließen, waren es 1997 bereits mehr als 5 mal so viele Tiere (Frerking, 1999)
Ähnliche Zahlen sind auch in Bayern erhoben worden. Hier zeichnet sich auch eine rassespezifische Häufung über mehrere Jahre hinweg ab: während die Milchleistungsrassen Schwarz-/Rotbunte, aber auch Fleckvieh und Braunvieh mit knapp 10 % bis 12,5 % wegen Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen abgehen, weisen Rassen wie Rotvieh (6,2 %) Murnau-Werdenfelser (7,3 %) und Gelbvieh (8,7 %) wesentlich geringere Anteile auf. Noch deutlicher wird die Abhängigkeit von der Milchleistung im Durchschnitt aller Rassen. Bei Betrieben mit einer durchschnittlichen Milchleistung von unter 4000 l/Jahr gehen 6,8 %, bei 7000 bis 8000 l/Jahr gehen 11,9 % der Tiere wegen Lahmheiten ab (LKV-Zahlen 1998).